Schweizerischer Verband der Akademikerinnen
Association Suisse des Femmes Diplômées des Universités

Jahresbericht 2022 der Sektion Zürich

Endlich konnten unsere Veranstaltungen wieder gänzlich ohne Corona-Verbote und -Vorschriften durchgeführt werden. Welche Erleichterung!

Im Januar stand der Besuch im neuen Annex des Kunsthauses Zürich auf dem Programm. Wie immer fand diese Führung grossen Anklang bei unseren Mitgliedern. Nach der Besichtigung des Erweiterungsbaus von David Chipperfield gab es eine interessante und spannende Führung durch die farbenfrohe Sammlung Merzbacher.

Der Termin im April beim OFF, dem Ort für Frauen, fiel dann ins Wasser. Wegen mangelnder Anmeldungen musste der Besuch leider abgesagt werden. Das OFF, ein Ort für geflüchtete Frauen, wo sie sich treffen können, zusammen kochen, Deutsch lernen und Kontakte knüpfen, wurde von Tanja Simonett, einem unserer Mitglieder, gegründet. Wir hoffen sehr, dass der Besuch dieses Jahr stattfindet.

Im Juni besuchten wir bei schönstem Vorsommerwetter den Kulturort Weiertal in der Nähe von Winterthur. Die Besichtigung der Installationen, Objekte und Skulpturen zeitgenössischer Kunstschaffender im grossen Park war ein voller Erfolg. Das angenehme Wetter bei super Lichtverhältnissen und die kundige Führung trugen dazu bei, dass alle Teilnehmerinnen begeistert waren.

Kulturort Weiertal 1 Kulturort Weiertal 2

Der diesjährige Sartorius-Ausflug führte uns, in strömendem Dauerregen, ins Appenzellerland an zwei Orte, an denen Frauen viel zu sagen haben. Am Vormittag liessen wir uns in Gontenbad die Firma Goba AG, Mineralquelle und Manufaktur, zeigen. Dank dem kostbaren Mineralwasser, das am Rand des Gontner Hochmoors zutage tritt, schrieb das Gontenbad ein Kapitel Appenzeller Kurgeschichte. 1999 übernahm Gabriela Manser den Familienbetrieb in dritter Generation, investierte in hochmoderne Produktionsanlagen und lancierte neue Produkte wie den Flauder, der uns wohl allen bekannt ist. Seit 2022 ist die Goba Teil der F. G. Pfister Stiftung. Auf dem Rundgang besuchten wir auch das Reservoir, wo wir das Mineralwasser direkt ab der Quelle kosten konnten. Im Anschluss an die Besichtigung hatten wir Gelegenheit, die verschiedenen Getränke und Produkte zu degustieren.

Nach einem feinen Mittagessen im Hotel Säntis am Landsgemeindeplatz genossen wir im architektonisch eindrücklichen Kunstmuseum Appenzell, entworfen von den renommierten Architekten Annette Gigon und Mike Guyer und gestiftet von Heinrich Gebert (Sanitärfirma Geberit), eine Führung durch die Ausstellung von zehn eingeladenen Künstlerinnen. Unter dem Motto «Science meets imagination, culture meets existentialism» setzen sie der Ohnmacht des Augenblicks die Macht des Schöpferischen entgegen.

Kunstmuseum Appenzell

Danach besuchten wir die ehemalige Ziegelei, in der sich jetzt die Kunsthalle Ziegelhütte befindet. Auch sie wurde von Heinrich Gebert gestiftet und ist Carl Liner Vater und Sohn gewidmet. Nach interessanten Ausführungen zum früh-industriellen Bauensemble und zur schliesslichen Umwandlung der Ziegelei in einen neuen Treffpunkt für Kunst- und Musikfreunde beschlossen wir den Tag mit einem kleinen Apéro und fuhren voller neuer Eindrücke nach Zürich zurück.

Kunsthalle Ziegelhütte

Das jährliche DACH-NL-Treffen (DACH-NL: Akademikerinnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden) fand dieses Jahr im Oktober in Wien statt, anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des österreichischen Verbandes der Akademikerinnen.

DACH-NL-Treffen

Von Zürich und aus der Schweiz fanden etliche Mitglieder den Weg nach Wien und nahmen an den Feierlichkeiten teil. Neben Ansprachen, Diskussionen und sehr interessanten Stadtführungen hatten wir auch Gelegenheit, die uns zum Teil schon bekannten Teilnehmerinnen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden zu treffen und uns mit ihnen auszutauschen.

Stadtbesichtigung DACH-NL-Treffen Stadtbesichtigung DACH-NL-Treffen 2 Stadtbesichtigung DACH-NL-Treffen 3

Daneben fanden wir noch Zeit für eigene Stadtbesichtigungen, Kaffeehausbesuche und weitere Museumsvisiten. Einmal mehr zeigte sich, dass Wien einen Besuch wert ist.

Im November fand eine weitere Führung im Kunsthaus statt, unter wiederum grosser Beteiligung. Paula Langer brachte uns die Kunst und das Leben von Niki de Saint Phalle sehr anschaulich nahe. Mit dem anschliessenden Essen im Santa Lucia fand die Veranstaltung ein schönes Ende.

Kunsthaus

Last but not least fand am 8. Dezember das Weihnachtsessen wiederum im Weissen Wind statt. Wir genossen ein wunderbares Festmenu, interessante Gespräche mit den verschiedenen Teil-nehmerinnen und den ein-drücklichen musikalischen Beitrag von Noëmi Bischof: selbstverfasste Lieder mit Klavierbegleitung. Alle konnten wir unseren prominenten Besuch, Elisabeth Grimm, die neue Co-Präsidentin des SVA Schweiz, herzlich begrüssen und kennenlernen. Wir sammelten 350 Franken für die ukrainehilfe.ch, eine Organisation, die Flüchtlingen aus der Ukraine in Zürich und Umgebung zu helfen versucht. (Weitere Spenden nimmt diese wichtige Organisation gerne entgegen, IBAN: CH97 0900 0000 1586 7963 3)

Weihnachtsessen

Noëmi Bischof wurde uns übrigens von einer unserer Stipendiatinnen vermittelt. Seit 2021 unterstützen wir nämlich vier Frauen, die in Zürich und Wädenswil studieren: Eine Frau aus Kasachstan studiert IT an der ETH, eine Türkin belegt Musik und Bewegungspädagogik an der ZhdK, eine Jusdoktorandin erhielt eine einmalige Unterstützung für ihre Studien in Hamburg am Max-Planck-Institut, und eine Studentin macht die Ausbildung zur Lebensmitteltechnologin an der ZHAW in Wädenswil.

So werden wir unserem in den Statuten beschriebenen Auftrag gerecht, die wissenschaftliche und berufliche Tätigkeit sowie den Erwerb höherer Qualifikationen von Frauen zu fördern.

Marianne Schwarzmann



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