Schweizerischer Verband der Akademikerinnen
Association Suisse des Femmes Diplômées des Universités

Kultur-Wochenende 3./4. September 2016 im Unterengadin (Sent, Scuol und Tarasp)

Bericht von Christine Bucher

 

Tatjana Betschart, Präsidentin der Sektion Graubünden konnte zusammen mit Sektionsmitglied Urezza Famos aus Sent, die für das Programm verantwortlich zeichnete, am ersten Tag rund 25 Mitglieder aus Graubünden und den Sektionen Basel und Zürich am Bahnhof Scuol begrüssen, mehrere davon mit Ehepartner, unter ihnen auch die neue Verbandspräsidentin Doris Boscardin. Über spätsommerliche Wiesen führte bei schönem Wetter ein Spaziergang an den Inn hinunter zum historischen Ensemble von NAIRS und das kürzlich eröffnete gleichnamige Zentrum für Gegenwartskunst. Dort führten uns Christof Rösch, Direktor der Fundaziun NAIRS und Stiftungsrätin Urezza Famos durch die neu sanierte Anlage, gaben Einblick in die Geschichte des früheren Bades und den damaligen Kurbetrieb an den Ufern des jungen Inn und zeigten, wie die Anlage mit viel Respekt für die historische Substanz als zeitgemässe Kunsthalle und als Künstlerhaus nutzbar gemacht werden konnte. Schade, dass die alte Trinkhalle, ein architektonisches Kleinod in der Tradition grosser Badeorte wie z.B. Karlsbad, noch nicht zugänglich ist. Der Mittagstafel im Freien mit Tiroler Knödel und hausgemachter Himbeertorte folgten die Busfahrt zum Schloss Tarasp und die Besichtigung der eindrücklichen hoch aufragenden Anlage mit den reichhaltig ausgestatteten Räumlichkeiten am Nachmittag. Der aus Sent gebürtige Künstler Not Vital, seit einigen Monaten neuer Besitzer des Schlosses, hat bereits zahlreiche seiner Werke stimmig der bisherigen Einrichtung eingefügt und in den Räumlichkeiten neue, verheissungsvolle Akzente gesetzt. Die Abendtafel im Hotel Aldier, das übrigens eine beachtliche Sammlung von Grafiken Alberto Giacomettis beherbergt, versammelte zu geselligem Beisammensein. Speiseraum und Bibliothek in einem, was für eine anregende Kulisse für eine angeregte Reisegruppe.

Der zweite Tag galt unter der Leitung des ehemaligen Lehrers Cla Rauch der Erkundung des Dorfes Sent, in dem die stattlichen Häuser bzw. Palazzi der zurückgekehrten Auswanderer markante Schwerpunkte bilden. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des Kunstparks von Not Vital am Dorfausgang, reich an Beispielen seiner kreativen Arbeiten, die mit der umgebenden Natur korrespondieren und zum Entdecken einladen. Bei mildem Wetter konnte das Mittagessen im Vorgarten des Hotels Aldier eingenommen werden. Dann folgte eine Führung mit Wasserproben im Bogn Engiadina und durch das Mineralwasserdorf Scuol bis zum Museum Engiadina Bassa, das Zeugnisse aus dem früheren Alltag der Bauern im Unterengadin beherbergt.

Zwei Tage voller vielfältiger Entdeckungen haben uns in angenehmem Zusammensein eine historisch und kulturell reiche Region nähergebracht, die sich auch den Herausforderungen der Gegenwart stellt und wertvolle Impulse zu vermitteln vermag. Ein besonderer Dank geht an die Organisatorinnen für das feine Programm und die umsichtige Betreuung.  

"Molekulare Küche", 27. September 2016

Bericht von Christine Bucher

Molekularküche befasst sich mit biochemischen, physikalischen und chemischen Prozessen bei der Zubereitung von Speisen und Getränken, wobei die Texturen verändert, der Geschmack aber weitgehend erhalten bleibt. Die Veränderungen werden durch mechanische Einwirkungen, durch Temperaturveränderungen oder durch Verwendung von Zusatzstoffen, z.B. Verdickungsmittel erreicht. Alles schon dagewesen? Nicht ganz, denn es gilt, bisher nicht bekannte und deshalb auch durchaus spektakuläre und gaumenkitzelnde Anwendungen zu entdecken.

Ursula Ragettli schickte das kleine Dutzend Kursteilnehmerinnen nach kurzer Einführung in Kleingruppen auf Entdeckungsreise. Die Zutaten standen bereit, Gerätschaften waren in der grossen Schulküche der Bündner Kantonsschule reichlich vorhanden. Die umsichtige und nicht aus der Ruhe zu bringende Kursleiterin wurde fleissig um Rat gefragt und wusste eine Menge hilfreicher Tipps. Die Umsetzung der Rezepte gelang Schritt für Schritt immer besser, und es entstanden mit Sirupperlen angereicherte, von Trockeneis rauchende Drinks, Verblüffungskugeln entfalteten dank Brausepulver die bekannte prickelnde Wirkung, oder dem Rahmbläser entsprang feinster samtener Mango-Espuma, nicht zu reden von den Gemüse-Geléewürfeln und dem im Schnellverfahren heruntergekühlten Eis als Nachspeise. Die Teilnehmerinnen wissen jetzt auch, was Wasabi-Fake-Kaviar und sphärische Frischkäsedrops sind. Es war ein gelungener, anregender Abend, sparsam an Kalorien und deshalb mit einem handfesten Imbiss und regem Gedankenaustausch abgeschlossen.     



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