Schweizerischer Verband der Akademikerinnen
Association Suisse des Femmes Diplômées des Universités

Jubiläumsfeier 90 Jahre SVA 1924-2014

Rückblick von Elsbeth von Navarini, Kassierin SVA

Die Jubiläumsfeier 90 Jahre SVA fand am 17.Mai 2014 im ehrwürdigen Basler Grossratssaal statt.  Nach einem musikalischen Auftakt des Frauen-Ensembles Singvoll, das die Feier von klassisch sanft bis jazzig wild begleitete, begrüsste die ehemalige  Präsidentin Verena Welti knapp 100 Mitglieder und Gäste, u.a. die Verbandspräsidentinnen der Akademikerinnen Deutschlands und Österreichs, Dr. Patricia Aden und Dr. Elisabeth Györfy, die IFUW-Direktorin Danièle Castle sowie die Sponsoren des Anlasses: Bank La Roche AG, Kanton Basel-Stadt, OCI GmbH und einige Mitglieder. Der Geburtstag sollte mit einem kurzen Panorama der SVA Geschichte gefeiert werden, mit einem Blick auf die Anfangszeit, die Höhepunkte der Gegenwart und die Zukunftsaussichten. Denn die Deutung der Gegenwart und die Erwartung an die Zukunft bemessen sich auch aus gemachten Erfahrungen, die in der Vergangenheit liegen.

Eröffnet wurde die Feier mit dem Referat von Danièle Kaufmann Extermann  „Wir Zwerginnen stehen auf den Schultern von Riesinnen“, das aufzeigte, wie die  Genfer Pionierinnen den Zugang der Frauen an die Universitäten und in akademische Berufe erkämpften. Von Genf ging auch der Impuls zur Gründung unseres Schweizer Verbandes aus.

Einige Meilensteine der Anfangszeit:

1872

Zugang zur Uni Genf für Frauen dank Petition von Marie Goegg-Pouchoulin

1900

Maturität für Frauen wird möglich an Knabengymnasium

1919

IFUW Kongress in Genf, 500 Delegierte aus 33 Länder

1922

Gründung  der Höheren Töchterschule mit Maturität in Genf

1923

Gründung  des Genfer Verbandes der Akademikerinnen im November 1923

1924

Am 22. März 1924 wird der Schweizerische Verband der Akademikerinnen in Bern gegründet. Erste Präsidentin: Nelly Schreiber-Favre. Im Juli in Oslo: Aufnahme des SVA in die IFUW

Es waren starke Zeiten vor 90 Jahren, vieles hat man erreicht, aber die Thematik der Gleichberechtigung von Männern und Frauen in Ausbildung und Beruf hat nichts von ihrer Relevanz verloren.

Höhepunkte und Errungenschaften der Gegenwart aus der Sicht ehemaliger Präsidentinnen wurde an einer von Verena Welti moderierten Table Ronde präsentiert. Hier einige Schwerpunkte der letzten Präsidien, die deutlich machen, dass jede Präsidentin je nach Ausbildung, Interesse und Erfahrung, aber auch je nach Situation, unterschiedliche Akzente setzte, die gleichen Probleme aus ihrem Blickwinkel neu formulierte, im neuen Kontext mit neuen Argumenten:

Franziska de Souza
(1992-1995)

Stellungnahme zur Neuen Maturität, Statutenrevision (1993), Überführung des Stipendienfonds in eine Stiftung des SVA

Marise Paschoud
(1995-1996)

Vorbereitung des 5. Frauenkongresses 1996 in Bern, Anhebung des Jahresbeitrages, um Sekretariat zu schaffen.

Catherine Bandle
(1996-2002)

Förderung der Wahl von  MINT-Fächern, SWIN, Studentinnen-Förderprogramme, Studie und Referat an IFUW-Kongress 2007 in Manchester über die „Gläserne Decke“.

Ursulina Mutzner
(2002-2008)

Stellungnahmen zu Revision des  Arbeitsgesetzes,  zu Frauenhandel und Zwangsprostitution , zu Stammzellenforschung und in-vitro-Fertilisation. Tagungen in Bad Ramsach.  Networking.

Verena Welti
(2008-2014)

Einstieg in Beruf für Studentinnen: Kurs mit Femwiss und Femdat an der Uni Zürich. DACH Treffen und Gründung  von FRABELUS, dem französischen Pendant.  Publikation der Verbandsgeschichte: Biederfrauen oder Vorkämpferinnen von Bettina Vincenz. Verbandsinterne Umfrage über Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Workshop am IFUW-Kongress 2013 in Istanbul

Einen Blick in die Zukunft warf Danièle Castle, Direktorin des IFUW mit ihrem Referat „IFUWs 2. Jahrhundert“.  Der neugewählte  IFUW-Vorstand sowie die Direktorin wurden am IFUW-Kongress 2013 in Istanbul damit beauftragt, die IFUW  neu zu positionieren, um ihr Überleben langfristig zu sichern. Das bedeutete zuerst einmal  eine Professionalisierung des Genfer Büros mit der Einstellung von Spezialistinnen in Kommunikation,  PR und  Marketing. Resultat ist ein neuer Auftritt mit starker Präsenz im Netz, vermehrter  Pflege des Beziehungsnetzes,  vor allem mit den nationalen Mitgliedern,  verstärktes politisches Lobbying mit Konzentration  auf die spezifische Mission der IFUW, sowie Kontaktnahme mit  externen Sponsoren. Doch eines ist klar: Das Überleben der IFUW im zweiten Jahrhundert kann nur gelingen, wenn die Neuorientierung von den über 60 nationalen Verbänden mitgetragen wird.

Ein reichhaltiger Apéro im Vorraum des Grossratssaals rundete die Jubiläumsfeier ab und  bot die Möglichkeit der Begegnung und des Gesprächs.  Abschluss der Feierlichkeiten war das Festessen im Hotel Merian-Café Spitz am rechten Rheinufer mit prächtigem Blick auf Rhein, Altstadt und Münster.  Umrahmt wurde das Galadiner von  einem interessanten Referat über die Frauenbewegung des Rektors der Universität Basel,  Prof. Dr. Antonio Loprieno,  und dem gekonnten Auftritt von Kindern des Bürgerlichen Waisenhauses, die kostümiert  und  von  Tambouren, Bannerherren und dem Ueli mit der Sammelbüchse begleitet,  den historischen  Tanz des Vogel Gryffs, des Wilden Maa und des Leu darboten.

Insgesamt eine sehr gelungene Geburtstagsfeier der 90 Jahre SVA!

Zutritt nur für Frauen! Frauennetzwerke heute

Öffentlicher Anlass des SVA im Rathaus Basel, 17. Mai 2014

Rückblick von Anita Haldemann, Präsidentin SVA

Unter dem provokativen Titel «Zutritt nur für Frauen!» haben wir am Nachmittag des 17. Mai eine öffentliche Veranstaltung mit Vortrag und Podiumsdiskussion organisiert. Wir wollten unser Jubiläum damit auch in die Öffentlichkeit tragen und auf die wichtige Rolle, die wir als Frauennetzwerk spielen, thematisieren.

Sylvie Durrer, Direktorin des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann hielt die Eröffnungsrede. Mit beeindruckenden Zahlen legte sie dar, dass die berufliche Gleichstellung auch bei Akademikerinnen längst nicht erreicht ist. Sie ermutigte zum politischen Engagement, was für den SVA einerseits die Teilnahme an Vernehmlassungsverfahren des Bundes sein kann, aber auch in Form des Lobbying im Bundeshaus, das nur zu einem kleinen Teil von Frauen in Anspruch genommen wird.

Nicoline Scheidegger, Dozentin und Leiterin Forschungsprojekte an der ZHAW, referierte über « Strong Ties oder Weak Ties? Sozialkapital durch Netzwerkeinbettung» und legte dar, dass Frauen auch im Netzwerken mit spezifischen Schwierigkeiten konfrontiert werden.

Die Podiumsdiskussion mit PolitikerInnen und freiberuflichen sowie akademischen NetzwerkspezialistInnen wurde souverän die von der Journalistin Alexandra Hänggi moderiert. Die Diskussion brachte zum Ausdruck, dass das gezielte Netzwerken unabdingbare Knochenarbeit ist, die lernbar ist, die aber auch spielerisch ausgeübt werden kann.  Gerade bei Frauennetzwerken, die eine wichtige Funktion haben, ist es wichtig, dass sich Frauen parallel auch in gemischten Netzwerken engagieren.

UWE Conference & AGM 2023

Izmir - Turkey/ 5 - 7 October 2023

Friday 6th October

Conference “Peace Equality Solidarity and Women (detailed programme)

Saturday 7th October

Annual General Meeting UWE 

Registration form 

Hotel information 

Jahresausflug Samstag, 2. September 2023 

Der diesjährige Ausflug führt uns nach Brig-Naters VS. Die Einladung und das detaillierte Programm finden Sie hier: 

Einladung und Programm Jahresausflug 2023

Anmeldeschluss ist der 19. August 2023. 

GWI UPDATE - 11 July 2023, Special Edition: GWI celebrates 104 Years

GWI Newsletter Anniversary

100 Tage Präsidium neu besetzt

Liebe Kolleginnen

An der letzten GV in Basel haben Sie mich zur Präsidentin des SVA Schweiz gewählt – ich bin also schon fast «100 Tage im Amt», Zeit für einige Gedanken über «the state of the union», unseren Verband, dessen Ausrichtung, dessen Leitung. 

Es ist mir ein grosses Anliegen, den SVA als lebendiges, generationenübergreifendes Netzwerk von aktiven Hochschulfrauen aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln.

Birgt doch das interdisziplinäre Spektrum unserer Mitglieder und der Frauen unserer Zielgruppe ausserordentliche Möglichkeiten der gegenseitigen Inspiration, Unterstützung, des Empowerments. Es liegt mir daran, ein Programm zu gestalten, das, neben den nicht wegzudenkenden freundschaftlichen Treffen, Themen aufgreift, die für die berufliche und gesellschaftliche Realität der jungen und mittleren Generation von Hochschulfrauen relevant sind. Karrierechancen im akademischen wie im privatwirtschaftlichen Bereich, Teilzeitarbeit, Job-Sharing, Homeoffice, Vereinbarkeit sind unter anderen Herausforderungen, denen wir als SVA-Frauen gemeinsam begegnen können, um so zu «win-win»-Lösungen beizutragen.

Lesen Sie mehr über die anstehenden Herausforderungen in unserem Newsletter.

Angesichts meiner zwei Vorgängerinnen – nur sie habe ich als aktives Mitglied erlebt – ist es mir klar, dass ich in grosse Fusstapfen trete. Wüsste ich nicht um das Potential der SVA-Frauen und ohne den Rückhalt in meiner Heimsektion – herzlichen Dank an dieser Stelle meinen Züricher Vorstandskolleginnen – müsste ich meinen Mut, das Präsidium zu übernehmen, als Übermut bezeichnen! Ich brauche Ihre Unterstützung und bin jederzeit empfänglich für Ihre Rückmeldungen und Ideen.

Schreiben Sie mir an: sekretariat(at)akademikerinnen.ch, zHd. Ursula Bolli-Schaffner.

Ich werde mich einsetzen, die Liste der Präsidentinnen SVA in würdiger Weise zu ergänzen. Ich freue mich auf meine Arbeit für den SVA, ich freue mich auf Sie und danke Ihnen für das mir in der Wahl entgegengebrachte Vertrauen.

Herzlichst, Ihre

Ursula Bolli-Schaffner

D-A-CH-Fachtagung vom 2.12.2021 „Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext“ im Rahmen der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*»

Video der Fachtagung

https://youtu.be/S-9rC8BvanM

Bericht der Fachtagung

Autorin: Irmgard Bayer, Vizepräsidentin VAÖ
Kurzfassung des durch Dr. Livia Boscardin (SVA) erstellten Protokolls

-> Das ausführliche Protokoll finden Sie hier:

Protokoll Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext

Der Event war eine Premiere, denn es war das erste Mal, dass die drei Schwesterverbände SVA, DAB und VAÖ gemeinsam ein digitales Arbeitstreffen zu einem aktuellen Thema bestritten. Am 2. Dezember trafen sich Mitglieder der Verbände aller drei Länder erstmals per Zoom.
Die drei Präsidentinnen Doris Boscardin, Präsidentin des Schweizerischen Verbands der Akademikerinnen (SVA), Manuela Queitsch, Präsidentin des Deutschen Akademikerinnenbundes (DAB), und Maria Tiefenthaller, Präsidentin des Verbandes der Akademikerinnen Österreichs (VAÖ) waren dabei und begrüßten.
Seit 2008 gibt es die trinationalen D-A-CH-Treffen, welche jedes Jahr reihum von einem der drei Landesverbände ausgerichtet werden. Später ist auch die Ortsgruppe Rotterdam zu uns gestossen, und gerade Oktober 21 waren wir erstmals in Rotterdam und Delft zu Gast bei unseren niederländischen Freundinnen.
Gewalt und Belästigung im Arbeitsumfeld
Während die Kultur und die Pflege der Freundschaften im Zentrum der traditionellen DACH-Treffen stehen, war diese D-A-CH-Veranstaltung ein Beitrag zur weltweiten
UN-Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen». Das Fokusthema der UN-Kampagne 2021 war sexualisierte Gewalt. Als Akademikerinnen wollten wir das Thema ganz konkret auf unser eigenes Arbeitsumfeld, die Hochschulen, ausrichten, denn es ist leider traurige Realität, dass dort wie anderswo sexualisierte Gewalt stattfindet. Unser Tagungsthema lautete deshalb «Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext» (SBDG).
Von sexualisierter Gewalt Betroffene haben oft Angst, von ihren Erlebnissen zu berichten. Manche machen sich zurecht Sorge um ihre universitäre Karriere. Manche schämen sich, fühlen sich schuldig. Hier ist die Politik gefordert, Gesetze so auszugestalten, dass sich Betroffene darin wiederfinden. Es braucht zudem finanzielle Mittel für Sensibilisierung, Prävention und Ausbildung von Mitarbeitenden der Polizei, Justiz und der Sozialdienste.
Die Verantwortung liegt allerdings nicht nur bei den Institutionen. Jede und jeder ist gefragt: Es braucht mehr Zivilcourage im Alltag.
Für die Vorträge konnten sechs Expertinnen aus den drei Ländern gewonnen werden:
Dr. Heike Pantelmann und Dr. Tanja Wälty vom Margherita von Brentano-Zentrums für Geschlechterforschung an der Freien Universität Berlin. Sie referierten zu „Das versteckte Problem: Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt an deutschen Hochschulen“.
Mag.a Dr.in Andrea Ellmeier, Historikerin, Leiterin der Stabstelle Gleichstellung, Gender Studies und Diversität (GGD) an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und Mag.a Maria Mucke, stellvertretende Leiterin des Universitätszentrums für Frauen- und Geschlechterstudien an der Universität Klagenfurt sprachen zu „(Sexualisierte) Diskriminierung & Gewalt (SDG) im universitären Kontext. Von Unterstützungsstrukturen für Betroffene an Österreichs Universitäten“.
Priv.Doz.in Mag.a Dr.in Anna Maria Dieplinger (JKU, Kepleruniversität Linz) referierte zur Frage „Was kann gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung im Studium und Klinikalltag getan werden“.
Dr. Livia Boscardin, Soziologin, Wen-Do-Trainerin und Generalsekretärin des SVA, gab mit ihrem Vortrag: „No means no! Mit Wen-Do gegen sexualisierte Belästigung“ einen Einblick in Wen-Do, einem körperlichen und geistigen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungs-Konzept. Das damit verbundene Empowerment stärkt Frauen gegen sexuelle Belästigung.
Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“
Im Rahmen dieser internationalen Kampagne wurde das Recht auf ein gewaltfreies Leben eingefordert. Die 16 Tage fanden zwischen dem 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) und 10. Dezember (Internationaler Tag der Menschenrechte, seit 1948) statt. Der 25. November ist ein Internationaler Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden. Er findet im Gedenken an drei Bürgerrechtskämpferinnen aus Mittelamerika statt, die 1960 aufgrund ihres frauenpolitischen Engagements ermordet wurden.
In diesem Aktionszeitraum organisieren weltweit Frauen und Menschenrechtsorganisationen Veranstaltungen, welche die allgemeine Stärkung von Frauenrechten zum Ziel haben. Das Ausmass und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen sollen thematisiert werden und auch Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Gewalt nachhaltige Folgen für die Betroffenen selbst, aber auch für die gesamte Gesellschaft hat.
Orange the world
Die parallellaufende UN-Kampagne «Orange the world» will zur Enttabuisierung dieses Themas beitragen. Weltweit erstrahlten in diesen 16 Tagen gegen Gewalt an Frauen Gebäude in oranger Farbe, um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.
Der 10. Dezember, der internationale Tag der Menschenrechte, bildete den Abschluss der Kampagne. Die Kampagne war ein Ausdruck internationaler Solidarität, weltweit beteiligen sich 187 Länder und über 5000 Organisationen.
Das Teilen von Erfahrungen ist karrieregefährdend nicht etwa für die Tatpersonen, sondern für die Betroffenen:
«Er erzählte allen, ich hätte seine Karriere ruiniert.» Studentin
Beispiel aus der JKU, Kepleruniversität Linz:
Ein (heute schon lange emeritierter) Statistikprofessor wollte keine jungen Frauen in der ersten Reihe sitzen haben, denn «er könne das Menstruationsblut riechen».
Beispiel Klinik:
Eine junge Oberärztin der Chirurgie wird vom gesamten männlichen Team gemobbt. Sie lachte nicht über Männerwitze. Sie war sehr am Fach interessiert, erbrachte hohe Leistung. Die Männer unterstellten ihr fachliche Fehler; sie soll schlichtweg «verschwinden», um die angestammte Atmosphäre des Teams nicht weiter zu beeinträchtigen. Schließlich wird erfolgreich ein Arbeitspsychologe eingeschaltet, um die Ärztin von der Abteilung «weg zu motivieren».
Abschließend fand eine Diskussion statt, an der sich die Teilnehmenden mit den Expertinnen austauschen konnten. Die Moderation wurde von den Präsidentinnen, Manuela Queitsch, Dr. Maria Tiefenthaller und Doris Boscardin gemeinsam bestritten.
SBDG verläuft früher wie heute sehr subtil, es braucht eine grosse Sensibilisierung, diese zu erkennen und anzusprechen.
Pantelmann: Die Studierenden erkennen die Gewalt oft nicht als solche, denn sie ist verdeckt, normalisiert und subtil. Erst als auch in der Forschung SBDG sichtbar gemacht wurde, hat sich eine relativ starke Wut manifestiert; dies spiegelt sich auch in Befragungen wider: Bei konkreten Abfragen von SBDG geben viele Befragte an, dass sie diese erlebt haben, bei einer diffusen Fragestellung verneinen die Befragten das Problem.
Wälty: Einerseits erkennen Betroffene die Gewalt nicht, aber andererseits werden sie, wenn sie die Gewalt ansprechen, nicht ernst genommen, es folgen Kommentare wie «Das war ja nicht ernstgemeint, das war ja nur ein Witz».
Dieplinger: Das Problem manifestiert sich auch in den sozialen Medien.
Wie können wir Frauen motivieren, dagegen zu halten, dass sie nicht in der Opferrolle verbleiben? Was kann getan werden, um diese Männlichkeitsstrukturen aufzubrechen?
Dieplinger: Es braucht mehr Sensibilisierung, z.B. durch Kampagnen wie die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*», und es braucht Empowerment, z.B. durch Wen-Do.
Mucke: In den letzten Jahren (Corona; #metoo) hat sich die Awareness erhöht, viele Studierende haben sich zusammengetan und Missstände in der Lehre angeprangert.
Ellmeier: Die Zeiten haben sich geändert, es wird nicht mehr weggeschaut.
Die Frauenbewegung hat dazu beigetragen und hat Meilensteine errungen. Es war und ist ein politischer Kampf. Wie schon oft gefordert, muss Gleichbehandlung bereits im frühen Alter gelehrt werden, d.h. in der Volksschule, in der Familie, im Umfeld, etc.
SBDG ist immer noch ein Tabu. Forschungsfinanzierung hat immer auch mit Macht zu tun. Wer finanziert solch kritische Forschung zu SBDG?
Pantelmann und Wälty: Kritische Forschung benötigt viel Engagement und Absprachen, denn viele möchten nicht, dass das Thema SBDG studiert wird. Forschung dazu verärgert. Es ist – leider - nicht unbedingt karriereförderlich, kritische Hochschulforschung zu betreiben.
Schluss
Die Aufzeichnung der Veranstaltung wurde professionell bearbeitet und steht im Anschluss allen D-A-CH-Verbänden zur Verfügung. Der Bericht zur Veranstaltung wurde in den Verbandsmedien wie Newslettern etc. publiziert.
Unser Anliegen war es, ein verstecktes Problem, nämlich die auch an unseren Hochschulen vorkommende «Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt» zum Thema zu machen. Der erste Schritt zur Veränderung eines Missstands ist, darüber zu sprechen!
Wie geht es weiter? Eventuell gibt es Mitglieder der Verbände, die am Tagungsthema dranbleiben, auch dazu forschen möchten. Denkbar ist auch die Bildung einer D-A-CH-Arbeitsgruppe. Nachdem die Präsidentinnen mit der Organisation des Events den ersten Schritt getan haben, obliegen eventuelle weitere Schritte den Bedürfnissen und der Initiative unserer Mitglieder.
Wir freuen uns auf das D-A-CH-Treffen in Wien vom 20. bis 23. Oktober 2022!
Kontakt
Manuela Queitsch, DAB
manuela.queitsch@dab-ev.org
Dr. Maria Tiefenthaller, VAÖ
mariatiefenthaller@hotmail.com
Doris Boscardin, SVA
praesidentin@akademikerinnen.ch

16 Tage gegen Gewalt an Frauen* 2021

Zur Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen»

Die Kampagne wurde 2008 in der Schweiz lanciert und wird seither von der feministischen Friedensorganisation cfd (Christlicher Friedensdienst) koordiniert. Die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» starten jährlich am 25.11. (internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen*) und enden am 10.12. (internationaler Menschenrechtstag). Dies verdeutlicht, dass Gewalt an Frauen* eine Menschenrechtsverletzung ist. Mit den Partnerorganisationen und den zahlreichen Veranstaltungen wird das tabuisierte Thema Mutterschaft und Gewalt gemeinsam und solidarisch diskutiert und so zu Sensibilisierung und Prävention beigetragen.

Auch der SVA setzt sich als Partnerorganisation der Kampagne gegen Gewalt an Frauen* ein.

Sexualisierte Gewalt

Das Fokusthema der «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» 2021 ist sexualisierte Gewalt. Der cfd koordiniert die Präventionskampagne dieses Jahr zum 14. Mal.
Sexualisierte Gewalt an Frauen hat epidemische Ausmasse. Mindestens jeder zweiten Frau in der Schweiz wird solche angetan. Der Begriff sexualisierte Gewalt zeigt auf, dass die Gewalt im Vordergrund steht. Das ist eine wichtige Abgrenzung zu konsensueller Sexualität.
Sexualisierte Gewalt kennt viele Formen, sie geht von unerwünschten Berührungen über verbale sexuelle Belästigung bis hin zu Vergewaltigung. Sexualisierte Gewalt wird in allen gesellschaftlichen Schichten verübt und findet an den unterschiedlichsten Orten und in verschiedensten Konstellationen statt: zuhause, in Paarbeziehungen, in Familien, am Arbeitsort, in der Schule oder der Ausbildung, im öffentlichen Raum und im Internet.
Setzen wir uns gemeinsam ein gegen sexualisierte Gewalt!

Vom 25. November bis zum 10. Dezember treten alljährlich über 100 Organisationen an die Öffentlichkeit und machen sich stark gegen geschlechterspezifische Gewalt.
Die Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» findet weltweit in 187 Ländern statt. In der Schweiz werden die Aktionstage seit 2007 von der feministischen Friedensorganisation cfd koordiniert.

Was kannst Du tun?

  • Nimm an den Veranstaltungen und Aktionen der Kampagne teil.
  • Sprich über sexualisierte Gewalt – in Deiner Familie, mit Deinen Freund*innen und Bekannten, bei der Arbeit und in den sozialen Medien #16tage
  • Starte eine eigene Aktion, als Einzelperson oder mit Deiner Organisation
  • Setze ein Zeichen und bestelle unser Kampagnenmaterial unter www.16tage.ch

Während den «16 Tagen gegen Gewalt an Frauen*» (25.11.-10.12.2021) werden gemeinsam mit zahlreichen Partner*innen Veranstaltungen organisiert, um Prävention und Sensibilisierung zu stärken und Gewalt zu verhindern.

Neue Präsidentin SVA

Der SVA sucht ab März 2022 eine neue Präsidentin. Zeitplan und Anforderungsprofil vgl. PDF:

Bewerbungsprofil und Zeitplan_Neue Präsidentin SVA

Elektronische Bewerbung an die Präsidentin Doris Boscardin, praesidentin(a)akademikerinnen.ch
Für die Bewerbung sind erforderlich:
- Motivationsschreiben inkl. Angaben zur Verbandsmitgliedschaft: Dauer, Engagement
- Curriculum Vitae
Die Bewerbung ist auf Deutsch und Französisch einzureichen. Bewerbungsschluss: 3. Januar 2022.

Herbst-Weiterbildung 20.11.2021 in Zürich

«Was bedeutet die neueste Digitalisierungswelle für unsere (Arbeits-)Welt? Herausforderung und Chance»

Datum: Samstag, 20. November 2021, 10:30 bis 13:30 Uhr
Ort: Universität Zürich Zentrum, Rämistrasse 71, Raum KOL-G-212 EV

Programm
10:30 Uhr Begrüssung durch Doris Boscardin, lic.phil.I/MA, Präsidentin SVA, Ursula Bolli-Schaffner, lic.phil.I, Dr. Karoline Dorsch-Häsler, Co- Präsidentinnen SVA Zürich
10:45 Uhr Referat Dr. Barbara Josef, «Gedanken zur neuen neuen Arbeitswelt», Interaktives Referat und Workshop I
11:45 Uhr Pause
12:00 Uhr Interaktives Referat und Workshop II
12:45 Uhr Diskussion
13:30 Uhr Ende der Weiterbildung
Anschliessend Netzwerkapéro im Turmrestaurant der UZH

Unsere Arbeitswelt befindet sich in einem fundamentalen Umbruch – ausgelöst durch die Zusammenwirkung von neuen Technologien und dem laufenden Wertewandel. Die Corona-Krise hat diesen Umbruch zusätzlich beschleunigt und die Forderung nach neuen Modellen der Zusammenarbeit verstärkt. Eines ist klar: wir brauchen nicht flexible Arbeitsformen, hybride Meetings und mehr Home Office, sondern neue Deals. Zu den Gewinnerinnen der laufenden Transformation zählen Menschen und Organisationen, denen es gelingt, Arbeit und Zusammenarbeit gemeinsam neu zu definieren. Wir diskutieren, wie sich unsere Gesellschaft dadurch verändert und fragen uns, was dies für den Arbeitsalltag, insbesondere auch der Frauen bedeutet. Auch gehen wir auf die Frage ein, wie wir als Gewinnerinnen aus der Transformation hervorgehen können.

Wir danken der Abteilung Gleichstellung und Diversität der Universität Zürich für die grosszügige Unterstützung.

Ursula Bolli-Schaffner

Kurzbericht Digitale Weiterbildung des SVA: «Sexualisierte Gewalt: sprechen wir darüber!» vom 8. Mai 2021

Passend zu unserem SVA-Jahresthema «Gewalt gegen Frauen» fand am 8. Mai 2021 die digitale Weiterbildung «Sexualisierte Gewalt: sprechen wir darüber!» statt. Referiert haben Anna-Béatrice Schmaltz, Leiterin Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» und Dr. Livia Boscardin, Soziologin und Wen-Do Trainerin. Unsere Präsidentin Doris Boscardin hat die Veranstaltung moderiert, Christiane Castella Schwarzen der Sektion Freiburg besorgte die Übersetzungsarbeit der von Livia Boscardin organisierten Weiterbildung.
Anna-Béatrice Schmaltz vermittelte aktuelle Informationen zu sexualisierter Gewalt, dem Fokusthema der Kampagne im Jahr 2021. Sie definierte den Begriff der sexualisierten Gewalt («sexualisiert», da nicht Sexualität und einvernehmliche Lust, sondern Macht und Gewalt im Zentrum steht), beleuchtete Zahlen zur Gewaltbetroffenheit in der Schweiz (22% der Frauen waren schon ungewollten sexuellen Handlungen ausgesetzt, 12% erlitten Geschlechtsverkehr gegen ihren Willen), problematisierte Vergewaltigungsmythen, welche eine Täter-Opfer-Umkehr vornehmen und stereotype Rollenbilder reproduzieren, und ging neben der notwendigen Reform des Sexualstrafrechts auf ebenfalls dringend notwendige Präventions- und Sensibilisierungsarbeit ein.
Dr. Livia Boscardin stellte mit Wen-Do ein körperliches und geistiges Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskonzept vor, welches 1972 in Kanada von Kampfsportlerinnen für Mädchen* und Frauen* und ihre Lebensrealität entwickelt wurde. Der Workshop war ein Mix aus einfachen, aber effektiven verbalen sowie körperlichen Techniken für konkrete Alltags- und Angriffssituationen, Diskussionen sowie Informationen über Unterstützungsangebote (u.a. zur Opferhilfe Schweiz). Die Teilnehmenden konnten ihr Selbstwertgefühl stärken und Strategien erlernen, wie sie ihre Grenzen durchsetzen können. Grosses Thema war auch die Prävention sexualisierter Gewalt in jungen Jahren, d.h. Stärkung von jungen Frauen in der obligatorischen Schule und Mobbingprävention.
Die zweisprachige Veranstaltung war für SVA-Mitglieder kostenlos; die digitale Durchführung ermöglichte gerade älteren Mitgliedern die Teilnahme, wie uns dankbar berichtet wurde. Rund 15 Frauen, darunter auch Mitglieder und Fachexpertinnen des Verbands der Akademikerinnen Österreichs (VAÖ), nahmen sehr engagiert an diesem lehrreichen und inspirierenden Vormittag teil. Sie alle erhalten eine Weiterbildungsbescheinigung.
Ein detaillierter Bericht der Weiterbildung folgt.
Livia Boscardin

Zur Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen»

Die Kampagne wurde 2008 in der Schweiz lanciert und wird seither von der feministischen Friedensorganisation cfd (Christlicher Friedensdienst) koordiniert. Die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» starten jährlich am 25.11. (internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen*) und enden am 10.12. (internationaler Menschenrechtstag). Dies verdeutlicht, dass Gewalt an Frauen* eine Menschenrechtsverletzung ist. Mit den Partnerorganisationen und den zahlreichen Veranstaltungen wird das tabuisierte Thema Mutterschaft und Gewalt gemeinsam und solidarisch diskutiert und so zu Sensibilisierung und Prävention beigetragen.

Auch der SVA setzt sich als Partnerorganisation der Kampagne gegen Gewalt an Frauen* ein.

Mutterschaft und Gewalt

Die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» thematisieren dieses Jahr Mutterschaft und Gewalt.
Mütter sind vielfältig – politisch engagiert, berufstätig, alleinerziehend, frauenliebend/lesbisch/queer, mit Beeinträchtigungen, chronischen Krankheiten, Migrationshintergrund oder einer Fluchtgeschichte. Aber nicht jede Frau* kann oder möchte Mutter sein. Die Aktionstage (25.11.-10.12.) rücken ins Bewusstsein, dass Mutterschaft vielfältig ist. Setzen wir uns gemeinsam und stark gegen Gewalt an Frauen* ein.

Fokussiert wird auf verschiedene Arten von Gewalt. Mütter sind von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt betroffen: Von häuslicher Gewalt waren dies 2019 laut Bundesamt für Statistik 6’712 Frauen* und 1’835 Kinder. Die Zahlen sind seit 2009 relativ konstant. Sind Mütter von häuslicher Gewalt betroffen, leiden auch die Kinder. Gewalt unter der Geburt ist stark tabuisiert und es fehlen diesbezügliche Studien in der Schweiz. Der grösste Teil der Pflege- und Betreuungsarbeit wird von Frauen* übernommen, die dafür ihr Erwerbspensum anpassen müssen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist anspruchsvoll und Teil struktureller Gewalt. Die eingeschränkte Berufstätigkeit von Müttern führt in Abhängigkeitsverhältnisse und kann zu Altersarmut führen. Für alleinerziehende Mütter ist die Situation nochmals anspruchsvoller. In der Schweiz erleben frauen*liebende Mütter spezifische Formen von struktureller Gewalt. So können sie nicht gemeinsam ein Kind adoptieren und trotz gemeinsamer Kinderplanung ist rechtlich nur die gebärende Frau* die Mutter. Stereotype Vorstellungen von Mutterschaft sind einengend. An Mütter werden spezifische und teilweise widersprüchliche Erwartungen gestellt. Wir haben konkrete Vorstellungen davon, was Mutterschaft ist und wie eine gute Mutter sein sollte.

Wir fordern:

  • Ein Leben ohne Gewalt für alle Frauen*
  • Anerkennung der Vielfalt von Mutterschaft und verschiedenen Lebensentwürfen
  • Anerkennung, Wertschätzung und faire Verteilung der Pflege- und Betreuungsarbeit, der sogenannten Care-Arbeit
  • Genügend finanzielle Mittel für den Einsatz gegen Gewalt
  • Politische und gesellschaftliche Gleichstellung aller Geschlechter

Was kannst du tun?

  • Nimm an den Veranstaltungen und Aktionen der Kampagne teil. Alle Informationen findest du unter www.16tage.ch
  • Sprich über Gewalt – in deiner Familie, mit deinen Freund*innen und Bekannten, bei der Arbeit, in den sozialen Medien #Mutterschaftistvielfaeltig #gemeinsamgegenGewalt #VielfaltgegenGewalt #16tage
  • Starte deine eigene Aktion, als Einzelperson oder mit deiner Organisation
  • Setze ein Zeichen und bestelle unsere Fahne unter www.16tage.ch

Quelle: http://www.16tage.ch/de/16-tage-7.html

Digitale Weiterbildung des SVA

«Mit Wen-Do gegen Gewalt an Frauen*»

Samstag, 14. November 2020, 10.00-13.00 Uhr

Als Zoom-Webinar

 Programm:

 10.00 Uhr Begrüssung durch Doris Boscardin

 10.15 Uhr Workshop durch Dr. Livia Boscardin, Soziologin, Wen-Do Trainerin

 11.00 Uhr Pause

 11.10 Uhr Workshop

 13.00 Uhr Ende der Weiterbildung

Passend zu unserem Jahresthema «Gewalt gegen Frauen» leitet unsere Sekretärin Dr. Livia Boscardin, Soziologin und Wen-Do-Trainerin, den digitalen Workshop «Mit Wen-Do gegen Gewalt an Frauen*». Einerseits vermittelt uns der Workshop aktuelle Informationen zu geschlechterspezifischer Gewalt, andererseits üben wir uns ganz praktisch in Wen-Do, dem Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungs-Konzept, welches von Frauen* für Mädchen* und Frauen* und ihre spezifische Lebensrealität entwickelt wurde.

Was ist Wen-Do?

Wen-Do, übersetzt «Der Weg der Frauen*», ist ein abwechslungsreicher Mix aus technischen Übungen, Diskussionen und Rollenspielen. In den Kursen werden einfache, aber effektive verbale sowie körperliche Selbstverteidigungs-Techniken für konkrete Alltags- und Angriffssituationen trainiert. Belästigung und Gewalt werden altersgerecht thematisiert und Informationen über Unterstützungsangebote erteilt. Im Fokus aller Kurse stehen Grenzen – deren Wahrnehmung und selbstbewusste Setzung und unsere Reaktionsmöglichkeiten, falls sie missachtet werden. Und auch der Spass kommt nicht zu kurz!

Der Workshop eignet sich für Frauen* jeden Alters und jeder Fähigkeit. Keine Angst, es sind keine körperlich anspruchsvollen oder schweisstreibenden Trainingseinheiten dabei! Alle können mitmachen!

Zur Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*»

Die Kampagne wurde 2008 in der Schweiz lanciert und wird seither von der feministischen Friedensorganisation cfd (Christlicher Friedensdienst) koordiniert. Die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» starten jährlich am 25.11. (internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen*) und enden am 10.12. (internationaler Menschenrechtstag). Dies verdeutlicht, dass Gewalt an Frauen* eine Menschenrechtsverletzung ist. Mit den Partnerorganisationen und an zahlreichen Veranstaltungen wird das tabuisierte Thema Mutterschaft und Gewalt gemeinsam und solidarisch diskutiert und so zu Sensibilisierung und Prävention beigetragen.

Auch der SVA setzt sich als Partnerorganisation der Kampagne und mit dieser Weiterbildung gegen Gewalt an Frauen* ein.

Zur Referentin

Dr. Livia Boscardin ist eine Fachperson zu geschlechterspezifischer und sexualisierter Gewalt. Nach ihren Studien in Soziologie, Geschlechterforschung, Religionswissenschaften und Nachhaltiger Entwicklung in Basel, Genf und New York hat Livia Boscardin an der Universität Basel in Soziologie doktoriert. An der Karl-Franzens-Universität Graz doziert sie zu Gewalt gegen Frauen* (Interdisziplinärer Master in Angewandter Ethik). Sie verfügt über ein CAS in «Häuslicher Gewalt» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und schliesst gegenwärtig das CAS in Psychosozialer Beratung zu Sexualität und sexueller Gesundheit an der Hochschule Luzern Soziale Arbeit (HSLU) ab.

Livia Boscardin besitzt mehrjährige Arbeitserfahrung sowohl in feministischen Organisationen als auch in der Begleitung und Unterstützung von Personen, welche von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen sind. Zudem hat sie mit Personen gearbeitet, welche ihrerseits Gewalt ausgeübt haben. Sie ist Mitbegründerin von «Awarenetz», einem Netzwerk zu «Awareness-»Sensibilisierungsworkshops zu Diskriminierungen.

Mit dem Verein Wen-Do Basel unterrichtet Livia Boscardin als diplomierte Wen-Do-Trainerin (Institut Wen-Do Schweiz, Ausbildung bei Jeanne Allemann) Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskurse für Mädchen* und Frauen*, u.a. in Zusammenarbeit mit Amnesty International, der Migros Klubschule und der Universität Basel. Website: www.wendo-basel.ch

Die Veranstaltung ist zweisprachig (D und F).

Kosten der Weiterbildung

  • für SVA-Mitglieder kostenlos; ebenso für Neumitglieder, die am Weiterbildungstag eine Mitgliedschaft lösen.
  • Für Nicht-Mitglieder: CHF 90.-

Weiterbildung als Zoom-Webinar

Die Weiterbildung findet als Zoom-Webinar statt (siehe https://zoom.us/). Zoom ist ein Video- und Audiokonferenz- und Bildschirmfreigabetool. Die Teilnehmerinnen werden via Computer oder einem mobilen Endgerät (z.B. Smartphone) teilnehmen. Das Webinar findet ohne Registrierung statt, d.h. Sie können dem Webinar beitreten, ohne sich vorher bei Zoom anmelden zu müssen. Beim Beitritt müssen Sie nur Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse eingeben. Hier eine Erklärung dazu. Sie können ebenfalls an einem Testmeeting teilnehmen, um sich mit Zoom vertraut zu machen. Die angemeldeten Teilnehmerinnen erhalten ca. 2 Wochen vor der Weiterbildung eine E-Mail-Einladung für das Zoom-Webinar sowie alle Instruktionen.

Anmeldung

Die Teilnehmerinnenzahl ist auf 20 begrenzt. Bitte melden Sie sich bis 30. Oktober 2020 bei unserer Sekretärin und Referentin Livia Boscardin an: sekretariat( a) akademikerinnen.ch  Wir benötigen folgende Angaben: Name, Vorname; Sektion; Adresse; Mailadresse; Telefonnummer, bevorzugte Sprache: D oder F.

Einladung und Programm

DACH 2020 verschoben

Wegen der Coronakrise muss das DACH Treffen 2020 "“Modernes Rotterdam und Historisches Delft” auf das Jahr 2021 verschoben werden. Das neue Datum ist der 28. Mai – 30. Mai 2021. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis!

DV 2020 verschoben

Liebe Mitglieder
Ich hoffe, es geht Euch allen gut! 
In Anbetracht der gegenwärtigen Situation rund um die Verbreitung des Corona-Virus möchte ich Euch mitteilen, dass das Büro nach Rücksprache mit dem Organisationskomitee der Sektion Bern beschlossen hat, die Delegiertenversammlung vom 28. März auf den 26. September zu verschieben. Zudem wird die DV digital durchgeführt. Nähere Infos folgen. Umso mehr freuen wir uns auf die nächstjährige DV inklusive gewohntem geselligen Rahmenprogramm in Bern und danken dem OK ganz herzlich für seine Flexibilität.
Mit herzlichen Grüssen
Doris Boscardin, Präsidentin SVA

Jahresausflug SVA 28.8.2021

Infolge Corona wird der Jahresausflug nach Oberhofen am Thunersee vom 29. August 2020 um ein Jahr, nämlich auf Samstag, 28. August 2021, verschoben. Der Anlass wird im selben Rahmen – Schlossführung, Lunch im Schlossrestaurant, Führung im Uhrenmuseum – durchgeführt werden.
Wir freuen uns, im Jahr 2021 in die herrliche Landschaft mit See und Bergen einzutauchen und die kunsthistorischen Schätze von Oberhofen kennenzulernen.

Bericht vom GWI-Meeting vom 25.-28.7.2019 in Genf

von Tatjana Betschart, CIR
Das GWI-Meeting mit Delegiertenversammlung, Konferenz und 100-Jahr-Feier ging vom 25.-28.7.2019 an der Uni Genf erfolgreich über die Bühne. Der öffentliche Konferenztag mit Vorträgen und Workshops stand unter dem Motto «Peace Through Education». Für die rund vierhundert Teilnehmerinnen aus über 50 Ländern war ein vielfältiges Programm zusammengestellt worden, so gab es neben der zweitägigen Generalversammlung für die Delegierten eine Centenary Celebration und die Swiss Culture Night. Alle diese Veranstaltungen boten reichlich Gelegenheit, mit Frauen aus allen fünf Kontinenten zu diskutieren, von Kanada über Mexico und Indien bis Neuseeland.
Die Generalversammlung wurde von Geeta Desai und ihren Kolleginnen des GWI Boards geleitet. Ihre Arbeit der letzten drei Jahre wurde herzlich verdankt. Zudem fanden die Wahlen in die Gremien des GWI für 2019 bis 2022 statt. Das Präsidium des GWI übernimmt neu Terry Oudraad, GWI Netherlands. Gewählt wurden auch die Vize-Präsidentinnen und die übrigen Mitglieder des Board of Officers. Der SVA ist im GWI Board mit Katharina Strub (Sektion Genf) als gewählte Treasurer und Karoline Dorsch (Sektion Zürich) als neu gewählte Assistant Treasurer sehr gut vertreten. Eine wichtige Information an der Versammlung war auch, dass der GWI nach finanziellen Schwierigkeiten wieder gut dasteht.
Als Gastland war die Schweiz ein Schwergewicht am Meeting. Doris Boscardin, Präsidentin des SVA und Vorsitzende des Local Arrangements Committee LAC, begrüsste die Teilnehmerinnen mit einer sehr gelungenen Rede. Die hervorragende Organisation des Events war grösstenteils der Organisationsarbeit des LAC zu verdanken. Anderthalb Jahre hatten Doris und Livia Boscardin, Karoline Dorsch, Stacy Dry Lara, Susanne Leber, Ruth Nieffer, Lilia Müggler und Katharina Strub an der Vorbereitung dieses Events gearbeitet.
Rund zwanzig Schweizerinnen aus verschiedenen Sektionen, davon mehrere aus Graubünden, waren als Volunteers während der Veranstaltung rund um die Uhr präsent und stellten den reibungsfreien Ablauf der Delegiertenversammlung, der Konferenz, der Feierlichkeiten und der Ausflüge sicher.
Dass dieses Meeting ein unvergesslicher Event wurde, können Sie vier Beiträgen von Mitgliedern der Sektion Graubünden entnehmen.

Weiterbildungsveranstaltung des SVA: Universelle Frauenrechte:

Barbie strikes back! – Frauenrechte, Karriere und Geschlechterdifferenz

Am Samstag, 16. März 2019 fand die SVA-Weiterbildung  zum Thema “Universelle Frauenrechte: Barbie strikes back! – Frauenrechte, Karriere und Geschlechterdifferenz“ in Bern statt.

Prof. Dr. Michèle Amacker vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern hielt ein Grundsatzreferat zu „Gleiche Chancen, ungleiche Karrieren?!“. Das Referat und die angeregte Diskussion gewährten uns Einblicke in die Berufswahl, Erwerbsbeteiligung und die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit aus einer Geschlechterperspektive. Die Diskussion wurde in zwei Workshops weitergeführt: Im ersten Workshop «Care-Arbeit – aufwerten und gerechter verteilen! Wie geht das?» wurden verschiedene Betreuungssituationen definiert und diskutiert, wie die Betreuung geschlechtergerecht verteilt werden kann. Im zweiten Workshop «Karriereknick? Ohne mich!» identifizierten wir die Ursachen von Karriereknicks von Frauen und diskutierten, wie Karrierekiller ausgeschaltet werden können oder ihre Wirkung zumindest abgefedert werden kann.

Die zweisprachige Weiterbildung war äusserst lehrreich und auch die Pflege der freundschaftlichen Kontakte – insbesondere während des anschliessenden Mittagessens – kam nicht zu kurz.
Ein ausführlicher Bericht folgt. Fotos des Events folgen auf unserer Facebook-Page.

Am Samstag, 16. März 2019 fand die SVA-Weiterbildung zum Thema “Universelle Frauenrechte: Barbie strikes back! – Frauenrechte, Karriere und Geschlechterdifferenz“ in Bern statt.

<span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;">Prof. Dr. Michèle Amacker </span></span></span></span></span><span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;">vom </span></span></span></span></span><span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;">Interdisziplinäre</span></span></span></span></span><span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;">n</span></span></span></span></span><span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;"> Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) </span></span></span></span></span><span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;">der Universität Bern </span></span></span></span></span><span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;">hielt ein Grundsatzrefera</span></span></span></span></span><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;">t zu „Gleiche Chancen, ungleiche Karrieren?!“. Das Referat und die angeregte Diskussion gewährten uns Einblicke in die Berufswahl, Erwerbsbeteiligung und die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit aus einer Geschlechterperspektive. Die Diskussion wurde in zwei Workshops weitergeführt: Im ersten Workshop </span></span></span>
<span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;">«Care-Arbeit – aufwerten und gerechter verteilen! Wie geht das?» wurden verschiedene</span></span></span><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;"> Betreuungssituationen definiert und diskutiert, wie die Betreuung geschlechtergerecht verteilt werden kann. Im zweiten Workshop </span></span></span><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;">«Karriereknick? Ohne mich!» identifizierten wir </span></span></span><span><span style="font-style: normal;"><span style="font-weight: normal;">die Ursachen von Karriereknicks vo</span></span></span><span style="font-weight: normal;">n Frauen und diskutiert</span><span style="font-weight: normal;">en</span><span style="font-weight: normal;">, wie Karrierekiller ausgeschaltet werden können oder ihre Wirkung zumindest abgefedert werden kann. </span><span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;">Die zweisprachige Weiterbildung war äusserst lehrreich und auch die Pflege der freundschaftlichen Kontakte – </span></span></span></span><span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;">insbesondere während des anschliessenden Mittagessens – </span></span></span></span><span style="text-decoration: none;"><span><span style="font-weight: normal;"><span style="background: transparent;">kam nicht zu kurz.</span></span></span></span>

Ein ausführlicher Bericht folgt.

Fotos des Events folgen auf unserer Facebook-Page.

Bericht zur Weiterbildung des SVA «Empowerment», 17.11.2018

„It’s a men’s world“ an der Uni oder in der Arbeitswelt – wer die Spielregeln kennt, kann sie auch mitgestalten. Anita Fetz, Mitglied des SVA, Ständerätin des Kantons Basel-Stadt und Organisationsberaterin in ihrer Beratungsfirma femmedia ChangeAssist (www.femmedia.ch), stellte an der Herbst-Weiterbildung des SVA vom 17. November 2018 zu «Empowerment» ihre Erfahrungen im Umgang mit männlichen Strukturen dar. Sie zeigte Strategien auf, wie frau nicht nur erfolgreich in ihnen bestehen kann, sondern auch, wie sie sie mitgestalten und somit verändern kann. Anita Fetz ging auch auf die Hürden ein, die es in den verschiedenen Phasen der Laufbahn zu beachten gilt – als Einsteigerin, als gestandene Mitarbeiterin oder als karriereorientierte Aufsteigerin.
Dem umfassenden Bericht zur Weiterbildung können Sie wertvolle Empfehlungen entnehmen:

Bericht_SVA Weiterbildung Empowerment 17.11.2018 (PDF 178 KB)

Rückblick Kulturtage Bergell 2018

«Von Segantini zu den Herausforderungen der Gegenwart im Bergell»

Gruppenfoto: T. Wittal-Düerkop

Am Samstag, 1. September 2018, trafen sich die 36 Teilnehmenden, unter ihnen sieben Ehemänner bzw. Partner, zum ersten Teil der Kulturtage im Hotel Schweizerhaus in Maloja. Nach der Begrüssung und einer kurzen Orientierung von Dora Lardelli zum Programm folgte der Besuch des sogenannten Ateliers Segantini auf der gegenüberliegenden Strassenseite, welches an das Privathaus Segantini angebaut ist. Dessen Räume sind seit Bestehen des Hauses praktisch unverändert geblieben. Sie atmen den Geist jener fernen Zeit vor über hundert Jahren. Der Besuch war dank der guten Beziehungen von Dora Lardelli möglich.

Bei feuchtkaltem Wetter und Nieselregen ging es an den weitgehend unbekannten Gletschertöpfen vorbei zum Turm Belvedere, der seinem Namen gemäss einen eindrücklichen Ausblick in Richtung Bergell ermöglicht. Statt des Picknicks folgte dank umsichtiger Programmanpassung eine wärmende Gerstensuppe im Hotel Schweizerhaus.

Am Nachmittag ging’s ein erstes Mal per Postauto die engen Kehren des Malojapasses ins Bergell hinunter.

Von besonderem Interesse war das Museum Ciäsa Granda in Stampa, das neben dem Zentrum Giacometti auch als Talmuseum vom einstigen Leben in der Region zeugt. Die Ausstellung «Giovanni Giacometti e Cuno Amiet – un’ amicizia» vereinte diesen Sommer Werke beider Künstler und zeugte eindrücklich von ihrem inspirierenden künstlerischen Austausch. Das Atelier Giacometti, ein 1906 von Giovanni Giacometti umgebauter Stall, ist heute Teil des Museums und mittlerweile ebenfalls zugänglich. In Vicosoprano folgte der Besuch des «Pretorio», des geschichtsträchtigen Gerichtshauses. Ausserhalb des Dorfes befindet sich im nahen Wäldchen die ehemalige Richtstätte.

Den Abend verbrachten die Teilnehmenden wiederum «oben» in Maloja im Hotel Schweizerhaus bei einem beinahe zu reichhaltigen Abendessen und einer Filmvorführung à la carte im Hotel Schweizerhaus, nicht zu vergessen die verschiedenen Dankesadressen und der rege Gedankenaustausch, die bei Anlässen der Akademikerinnen sehr geschätzt werden.

Die kühle Nacht hatte den ersten Schneehauch in den Gipfelregionen in den nächsten Tag gerettet, doch schien nun am zweiten Tag die Sonne und tauchte die Landschaft in einladendes südliches Licht.

Castasegna. Foto: H. Müller

Die Fahrt nach dem Grenzort Castasegna am äussersten Zipfel des Bergells galt vor allem dem Besuch der Villa Garbald mit ihrem prächtigen Garten, 1862 errichtet nach einem Entwurf von Gottfried Semper und 2004 durch die Architekten Miller & Maranta umsichtig renoviert und zu einem kulturellen Zentrum erweitert. Unterwegs gab ein kurzer Halt ausser Programm Gelegenheit, das Atelierhaus der Documenta-Teilnehmerin Miriam Cahn, erbaut von Armando Ruinelli, zumindest von aussen kennenzulernen.

Das Mittagessen wurde im Hotel Bregaglia eingenommen. Eindrücklich die Spuren des Felssturzes im benachbarten Bondo und die baulichen Vorkehrungen zum Schutze der Bevölkerung. Am Nachmittag folgte ein Besuch in Soglio mit einer Führung von Architekt Armando Ruinelli, der uns Einblick in sein Atelier gewährte und mit einem aufschlussreichen Rundgang zum Thema «Herausforderungen im Umgang mit Architektur zwischen Tradition und Moderne» Beispiele für bauliche Erneuerungen unter Berücksichtigung der historisch gewachsenen Dorfstrukturen zeigte und erläuterte. Die Rückfahrt führte noch einmal durch die Kastanienselven, wo bereits Vorbereitungen für die Ernte im Gange waren, durchs Tal und über die eindrücklichen Kehren nach Maloja zurück, für die einen Beginn einiger weiterer Urlaubstage in der Region, für die meisten Ausgangspunkt der Rückreise noch am selben Abend.

Für Planung und Durchführung der Veranstaltung geht ein ganz besonderer Dank an Dora Lardelli und Urezza Famos. Nach dem Auftakt im Unterengadin 2016, der letztjährigen Exkursion in und um St. Moritz konnten die Teilnehmenden dieses Jahr mit dem Bergell eine weitere Region des südlichen Graubündens mit besonderen Schwerpunkten kennenlernen.

Christine Bucher

Ein Fotoalbum des Ausflugs finden Sie auf unserer Facebook Seite.

Der SVA: Gut für die Karriere

"Netzwerke unterstützen das berufliche Weiterkommen. Frauen nutzen sie noch zu wenig," Dies ist der Titel eines Artikels von Helen Weiss, der in der neusten Ausgabe von context, dem Magazin des Kaufmännischen Verbands, erschienen ist (Nr. 4, 2018, S. 22-23). Helen Weiss interviewt auch die Präsidentin des SVA, Doris Boscardin, zum Thema Frauennetzwerke. Diese betont: "Frauennetzwerke haben an Aktualität nichts eingebüsst." Lesen Sie den kompletten Artikel auf: https://www.kfmv.ch/data/docs/de_CH-1996/32381/context-4-2018-web-ges.pdf.

Rückblick auf die Weiterbildung «Frauenflüchtlinge» vom 14. April 2018

Passend zum SVA-Jahresthema «Migration» fand am 14. April 2018 an der Universität Bern die Frühjahrs-Weiterbildung des SVA zu «Frauenflüchtlingen» mit der Referentin Milena Wegelin (TERRE DES FEMMES Schweiz) statt. Die zweisprachige Veranstaltung inklusive Mittagessen war für die rund 25 SVA-Mitglieder aus fast allen Sektionen kostenlos.

Frauen erleben geschlechtsspezifische Gewalt im Herkunftsland und auf der Flucht durch Mitflüchtende, Grenzbeamte, Leute vor Ort oder Verwandte. Unser Asylrecht geht von männlichen Flüchtenden aus, nicht von Frauen. Seit 1998 sind frauenspezifische Fluchtgründe im Asylrecht verankert. Wegen ungenügender Information werden diese oft nicht geltend gemacht. Auch hier im Zufluchtsland Schweiz findet die frauenspezifische Diskriminierung ihre Fortsetzung: in der Befragung, Unterbringung und Gesundheitsversorgung. Um geflüchteten Frauen in der Schweiz ein sicheres Zufluchtsland zu bieten, muss sich noch einiges ändern, auf struktureller wie auf zivilgesellschaftlicher Ebene. Hier ist auch der SVA gefordert.

Ein ausführlicher Bericht zur Weiterbildung und zu konkreten Handlungsmöglichkeiten des Verbands finden Sie hier zum download:

Bericht_SVA Weiterbildung Frauenflüchtlinge 14.4.2018 (PDF 1.3 MB)

Gruppenfoto mit der Referentin Milena Wegelin (2. v. r.) nach der Weiterbildung in Bern, 14. April 2018

Der SVA im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS)

Schweizerischer Verband der Akademikerinnen (SVA)

Association Suisse de Femmes Diplômées des Universités (ASFDU)

Associazione Svizzere delle Laureate (ASL)

Associaziun Svizra da las Academicras (ASA)

Der Schweizerische Verband der Akademikerinnen (SVA) ist das bedeutendste nationale, disziplinübergreifende Netzwerk von Hochschulabsolventinnen. Der SVA gehört der internationalen Organisation «Graduate Women International» (GWI, ehemals International Federation of University Women, IFUW) an. Er ist zudem seit 1949 Mitglied im Bund Schweizerischer Frauenorganisationen (BSF, heute alliance F).

1919 hatten sich drei amerikanische und eine britische Akademikerinnenvereinigung zur IFUW zusammengeschlossen. In der Schweiz hatten sich zwar bereits um die Jahrhundertwende Netzwerke gebildeter Frauen entwickelt (wie etwa der Verein «Frauenbildungs-Reform»), es war jedoch die Entstehung der internationalen IFUW, die die Gründung eines nationalen Verbandes provozierte. Auf einer England-Reise hatte die Genfer Ärztin Mariette Schaetzel 1923 die damalige IFUW-Generalsekretärin Theodora Bosanquet getroffen, die sie zur Gründung eines Schweizer Verbandes animierte. Überzeugt von diesem Vorschlag trat Schaetzel mit der Genfer Advokatin Nelly Schreiber-Favre in Kontakt. Am 31. Oktober 1923 fand ein erstes Treffen zusammen mit einer bereits bestehenden Gruppierung von Berner Akademikerinnen um die Pädagogin und Frauenrechtlerin Anna Louise Grütter statt. Schreiber und Schaetzel gründeten darauf die «Association Genevoise de Femmes Universitaires», in Bern entstand der «Vereinigung bernischer Akademikerinnen». Schaetzel regte zudem die Gründung von weiteren Ortsgruppen in Basel und Zürich an. Im Winter 1923/24 entstanden so in kurzer Zeit vier lokale Vereinigungen, die sich am 22. März 1924 zur konstituierenden Versammlung des SVA einfanden. An der ersten Generalversammlung im Oktober 1924 wurde Schreiber-Favre zur Präsidentin, Schaetzel zur Generalsekretärin ernannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verband bereits 220 Mitglieder. Aus den 1925 revidierten Statuten treten als Ziele die nationale und internationale Vernetzung (insbesondere durch die Mitarbeit in der IFUW) und die Pflege freundschaftlicher Beziehungen, aber auch die Förderung der wissenschaftlichen Arbeit und der Berufsinteressen von Akademikerinnen hervor. Diese friedens- und gleichstellungspolitischen Zielsetzungen sind kontinuierliches Anliegen des SVA geblieben.

Der SVA definierte sich von Anfang an als politisch, kulturell und konfessionell unabhängige Organisation. Mitglied werden konnte jede in der Schweiz lebende Frau, die einen Studienabschluss im In- oder Ausland vorweisen konnte. Auch Auslandsschweizerinnen konnten eine Mitgliedschaft beantragen, sofern in ihrem Wohnland kein Nationalverband der IFUW bestand. Die Mitgliederzahl wuchs bis in die 1980er Jahre auf rund 1500 Mitglieder, in den folgenden Jahrzehnten ist sie bis auf die knappe Hälfte gesunken.

Der SVA ist als Verein mit einem Zentralvorstand und ihm angeschlossenen Ortsgruppen resp. «Sektionen» nach föderalistischen Prinzipien organisiert. Als Sitz gilt jeweils der Wohnort der amtierenden Präsidentin. Oberstes Organ ist die in der Regel jährlich stattfindende Delegiertenversammlung mit Vertreterinnen aus allen Sektionen. Diese wählt den Zentralvorstand, behandelt Anträge der Sektionen, bestellt übergreifende Kommissionen und prüft die Jahresrechnungen und Tätigkeitsberichte.

Zu den Ursektionen Genf, Bern, Basel und Zürich kamen in den Jahren nach der Gründung die Sektionen Waadt (2.12.1924), Neuenburg (29.10.1925) und St. Gallen (29.01.1931) hinzu. Die Gründungen der Sektionen Zentralschweiz, Freiburg, Schaffhausen, Graubünden, Aargau und Solothurn wurden um 1970 von der damals amtierenden Präsidentin des SVA, Lydia Benz-Burger, motiviert. 1973 folgte die Gründung der Sektion Wallis, 1986 die der Sektion Tessin. Bis heute haben sich insgesamt sechs der Sektionen wieder aufgelöst (Neuenburg 1976, St. Gallen 1991, Aargau 1998, Schaffhausen 1993, Wallis Ende der 1980er Jahre und Tessin Mitte der 1990er Jahre).

Der SVA arbeitet seit seiner Gründung eng mit seiner internationalen Dachorganisation, der International Federation of University Women (heute: Graduate Women International) zusammen. Nur fünf Jahre nach seiner Gründung organisierte der SVA 1929 den internationalen Kongress der IFUW in Genf. 1950 fand die internationale Versammlung erneut in der Schweiz, dieses Mal in Zürich und Basel, statt. In diesem Jahr entstand ebenfalls die Kommission Internationale Beziehungen (CRI) des SVA, die bis heute die Beziehungen zu den GWI und anderen Institutionen pflegt. Anfang der 1970er Jahre wurde zudem der Geschäftssitz der IFUW nach Genf verlegt. 2019 wird der internationale Kongress der GWI erneut in Genf stattfinden.

Der Zweite Weltkrieg stellte einen zentralen Einschnitt in die Aktivitäten des international vernetzten und aktiven SVA dar. Von 1933 an baten die ersten deutschen Akademikerinnen den SVA um Mithilfe bei der Beantragung von Asyl in der Schweiz, die sie auch erhielten. Die SVA-Präsidentin Mariette Schaetzel begann in ihrer Amtszeit (1938-41) zudem einen Fonds für geflüchtete Akademikerinnen aufzubauen. Daraus entwickelte sich später der von den GWI verwaltete Hegg Hoffet Fund, der seit 1968 den Namen der Psychologin und Nachfolgepräsidentin von Schaetzel, Blanche Hegg-Hoffet trägt.

Seinem Ziel, die Berufsinteressen von Akademikerinnen zu fördern, kam der SVA u.a. 1929 mit der Gründung der «Kommission für Berufsinteressen» nach, die statistisches Material bereitstellte und zeitweise auch Stellenvermittlung betrieb. Ebenso gehörten die Verleihung und Vermittlung von Forschungsstipendien zu den Aufgaben des SVA. Aus den Reise- und Stipendienfonds, die teilweise auch in der IFUW eingebunden waren, entstand 1994 die Stipendienstiftung, die 2016 aufgelöst wurde. Einzelne Sektionen verleihen bis heute noch Preise für wissenschaftliche Arbeiten.

Zu den wichtigsten Aktivitäten des SVA gehört seine Öffentlichkeitsarbeit. Hier ist insbesondere die Beteiligung an der Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit SAFFA 1928 zu nennen, wo der SVA an der Gesamtorganisation mitwirkte und verschiedene Räume zum Thema «Die Frau in der Wissenschaft» bespielte. 1939 war der SVA auch an der Landesausstellung (Landi) am «Pavillon der Schweizerfrau» beteiligt, 1958 wirkte er an der zweiten Durchführung der SAFFA erneut mit. Der SVA beteiligte sich weiter an der nationalen Forschungsausstellung Heureka 1991. Die Öffentlichkeitsarbeit umfasst weiter Publikationen, wie etwa die frühe Bestandsaufnahme «Das Frauenstudium an den Schweizer Hochschulen» von 1928 oder eine Reihe von Informationsblättern zu verschiedenen Berufen. Hinzu kommen weitere Aktionen: Liselott Schucan-Grob, die den SVA von 1962 bis 1965 präsidierte, ermunterte etwa in einem «Brief an Maturandinnen» («Lettre aux bachelières») junge Frauen zu einem Hochschulstudium.

Die Kommunikation und Information innerhalb des SVA beschränkte sich bis in die 1950er Jahre hinein auf jährliche, zeitweise dreijährliche Tätigkeitsberichte, hinzu kamen einzelne Informationsschriften, etwa das «Aperçu» der «Kommission für Fraueninteressen». 1954 erschien zum ersten Mal das «Bulletin» des SVA. Koordiniert durch verschiedene Redaktorinnen und die Bulletin-Kommission dokumentiert es – heute zusammen mit dem elektronischen Newsletter und der Homepage – die wichtigsten Aktivitäten des SVA.

Die statuarisch festgelegte politische Neutralität des SVA stellt bis heute weder für den Zentralvorstand noch die Sektionen ein Hindernis dar, mit gleichstellungs- und bildungspolitischen Anliegen auf kantonaler und nationaler Ebene vorzutreten oder sich in Versammlungen über aktuelle politische Fragen auszutauschen. So verfasste der Zentralvorstand etwa 1935 einen Protestbrief an den Bundesrat und die Gesundheitsdirektionen aller Kantone, nachdem der Schweizer Apothekerverband eine Beschränkung der Studienplätze für Pharmaziestudentinnen gefordert hatte. Viele der SVA-Mitglieder engagierten sich weiter für das Frauenstimm- und Wahlrecht. Nach dessen Einführung auf eidgenössischer Ebene (1971) befanden sich unter den gewählten Parlamentarierinnen mehrere Angehörige des SVA. Auch in den letzten Jahren agierte der Verband politisch, u.a. ist der SVA Teil der Frauenallianz zur Lohngleichheit zwischen Mann und Frau (Equal Pay Day).

Präsidentinnen des SVA

Name

Amtsjahre

Doris Boscardin

2016-

Anita Haldemann

2014-2016

Verena Welti

2008-2014

Ursulina Mutzner

2002-2007

Catherine Bandle

1996-2002

Marise Paschoud

1995-1996

Franziska De Souza-Del Vecchio

1992-1995

Nicole Grin

1989-1992

Gertrud Forster

1986-1989

Huguette de Haller-Bernheim

1983-1986

Isabell Mahrer

1980-1983

Elisabeth Lardelli-von Waldkirch

1977-1980

Simone Wildhaber-Creux

1974-1977

Helen Pfister-Maguin

1971-1974

Lydia Benz-Burger

1968-1971

Berthe Lang-Porchet

1965-1968

Liselott Schucan-Grob

1962-1965

Helene Thalmann-Antenen

1959-1962

Elisabeth Fauconnet-Baudin

1956-1959

Marguerite Henrici-Pietzcker

1953-1956

Anne-Marie Du Bois

1950-1953

Alice Keller

1947-1950

Blanche Hegg-Hoffet

1941-1947

Mariette Schaetzel

1938-1941

Jeanne Eder-Schwyzer

1935-1938

Antoinette Quinche

1932-1935

Ruth Speiser

1929-1932

Nelly Schreiber-Favre

1924-1929

Literatur und Quellen (Auswahl)

Der grösste Teil des SVA-Archivs ist in der Gosteli Stiftung in Worblaufen unter der Signatur AGoF 133 einsehbar. Weitere Bestände befinden sich u.a. im Schweizerischen Wirtschaftsarchiv (SWA), dem Frauenkulturarchiv Graubünden sowie dem Genfer Staatsarchiv.

Vincenz, Bettina (2011): Biederfrauen oder Vorkämpferinnen? Der Schweizerische Verband der Akademikerinnen (SVA) in der Zwischenkriegszeit. Baden: hier + jetzt Verlag für Kultur und Geschichte.

Benz-Burger, Lydia; Lang-Porchet, Berthe (Hg.) (1974): 50 Jahre SVA 1924-1974. Schweizerischer Verband der Akademikerinnen. Zürich: Juris Druck + Verlag.

Dieser Text entstand im Rahmen einer Recherche für das Historische Lexikon der Schweiz HLS und wird demnächst auch online unter http://www.hls-dhs-dss.ch/ abrufbar sein.

Zur Autorin:

Alessandra Widmer M.A., hat Geschichte und Germanistik studiert und arbeitet aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern.

Der Text als PDF kann hier heruntergeladen werden:

Der SVA im HLS (PDF 1.1 MB)

Vernehmlassung Kinderdrittbetreuungskosten

Der SVA hat es sich zum Ziel gesetzt, in Vernehmlassungsverfahren, welche die Verbandsziele und seine Mitglieder direkt betreffen, Stellung zu nehmen. In Übereinstimmung mit alliance F begrüssen wir das Ziel der Vorlage, negative Erwerbsanreize im Steuersystem zu beseitigen, dem inländischen Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Die Abzugsfähigkeit der Drittbetreuungskosten ist ein wichtiges Element, jedoch nur eines von vielen, um die Gleichstellung der Frauen im Erwerbsleben zu erlangen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie überhaupt erst zu ermöglichen. Für viele Frauen in der Schweiz ist das immer noch nicht Realität.

Vernehmlassung Kinderdrittbetreuungskosten

Archivierung der SVA-Akten im Gosteli-Archiv

Nach dem Tod der Stifterin Marthe Gosteli geht dem Archiv das Geld aus und es wird nach einer dauerhaften Lösung gesucht, siehe untenstehende Medienmitteilung des SVA vom 26.5.2017. Die SVA-Akten gehören zu den umfangreichsten des Gosteli-Archivs. Für eine fachgerechte und kostensparende Archivierung der SVA-Akten werden die Sektionen gebeten, das SVA-Grundlagenpapier (PDF, 537 KB) und das Merkblatt des Gosteli-Archivs (PDF, 273 KB) zu befolgen.

Für den Erhalt des Gosteli-Archivs

"Der Bund" vom 26. Mai 2017 gibt dem wichtigen Archiv der Schweizer Frauengeschichte eine Plattform, auch die Schweizer Akademikerinnen kommen zu Wort. Den Artikel finden Sie hier.

Die Schweizer Akademikerinnen bangen um das Gosteli-Archiv

Medienmitteilung vom 26. Mai 2017

 

Nach dem Tod von Marthe Gosteli ist die Finanzierung dieser wertvollen Sammlung der schweizerischen Frauengeschichte nicht mehr gesichert. Frau Gosteli hat ihr ganzes Vermögen dafür verwendet, Frauenorganisationen die Möglichkeit zu bieten, ihre Akten an einem sicheren Ort aufzubewahren. In den meisten staatlichen Archiven finden wir nur „Männergeschichte“. Nach ihrem Tod muss um das langfristige Fortbestehen dieser Sammlung gebangt werden, trotz namhafter Beiträge, z.B. der Burgergemeinde Bern.

 

Es kann nicht Aufgabe von privaten Sponsoren oder Gemeinden sein, dieses Archiv längerfristig zu erhalten; es sind Unterlagen aus der ganzen Schweiz dort vereinigt und der Forschung zugänglich. Daher sind im Nationalrat verschiedene Vorstösse hängig, die das Gosteli-Archiv zur Bundessache machen wollen. Wir begrüssen diese Vorstösse und hoffen, dass das Parlament sich der Sache annimmt und so diese wertvolle und einzige umfassende Quelle für die Frauengeschichte in unserem Land erhalten hilft.

 

Für den Schweizerischen Verband der Akademikerinnen

Der Vorstand

 

Kontakt:

Doris Boscardin, Präsidentin SVA

Tel. 079 314 20 76 / E-Mail doris.boscardin@stud.unibas.ch

Medienmitteilung als PDF

Rückblick 93. Delegiertenversammlung des SVA, 6. Mai 2017, Fribourg 

Die Delegiertenversammlung 2017 des SVA fand im schönen, kunsthistorisch sehr interessanten Gebäude der Universität Freiburg statt. Neben den üblichen Traktanden gab es vor allem mehrere personelle Änderungen. Nach drei Amtsjahren tritt Angelika Spanke als Kassierin zurück. Das Amt der Kassierin übernimmt die bisherige Vizepräsidentin Manuela Schiess. Als neue Vizepräsidentin wird Susanne Leber gewählt. Susanne Leber hat nach der Matura in Freiburg Recht studiert (lic.iur. bilingue), das Anwaltspatent in Luzern und berufsbegleitend einen Executive MBA in Glasgow erlangt und ist nun als Rechtskonsulentin der Stadt Grenchen tätig. Verabschiedet werden die Präsidentin der Stipendienstiftung Cécile Richenberger Reeves und die Stiftungsrätinnen, da die Auflösung der Stiftung demnächst vollzogen ist. Im Namen des Büros und des Zentralvorstands wird allen abtretenden Damen herzlichst gedankt.
Im Internationalen Verband GWI stellt der Schweizerische Verband mit Katharina Strub die Treasurer. Für die Assistant Treasurer ist Angelika Spanke vorgeschlagen.
Unter dem Traktandum Mitgliederliste ging es darum, dass wieder eine allen zugängliche Mitgliederliste gewünscht wurde. An der DV wurde nun über die datenschutzrechtlichen Bestimmungen und das weitere Vorgehen informiert. Über die Zentralvorstandsmitglieder werden die Sektionen dazu genauer instruiert werden.
Ein beginnendes Projekt des Büros und des Zentralvorstands kümmert sich um die Sichtbarkeit des Verbands, den Mehrwert des Verbands für seine Mitglieder und die Mitgliederwerbung. Dazu ist ein ausserordentlicher Aufwand im Budget vorgesehen. Das Konzept ist in Entwicklung.
Für die schöne Umrahmung der DV und das interessante Nachmittagsprogramm in Freiburg sei den Organisatorinnen unter der Leitung von Andrea Burgener, Präsidentin der Sektion Fribourg, herzlich gedankt.
Die 94. Delegiertenversammlung findet am 5. Mai 2018 in Solothurn statt.

Bericht: Weiterbildung des SVA „Frauen und MINT“

Am Samstag, 8. April 2017 haben Mitglieder aus fast allen Sektionen an der MINT-Weiterbildung des SVA in Basel teilgenommen. Dr. Sarah Hofer referierte zu ihrer ETH-Studie „Notendiskriminierung der Mädchen in Physik“, Dr. Simone Creux, Dipl. Ing. ETH, berichtete als Ingenieurin über die Herausforderungen als Frau in einem MINT-Beruf und lic. iur. Elisabeth Schneider-Schneiter, Nationalrätin BL, erörterte, wie die Politik Frauen in MINT-Berufen fördern kann. Die zweisprachige Weiterbildung war äusserst lehrreich und auch die Pflege der freundschaftlichen Kontakte kam nicht zu kurz.

Die von Dr. Sarah Hofer, Wissenschaftlerin in der Gruppe von ETH-Professorin Elsbeth Stern, zum Thema „Notendiskriminierung der Mädchen in Physik“ 2015 in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführte ETH-Studie war Anstoss zu dieser Weiterbildung und zum gleichnamigen SVA-Jahresthema 2017 „Frauen und MINT“.

Der ausführliche Bericht ist hier nachzulesen.

Weitere Fotos des Events finden Sie auf unserer Facebook-Page.

Marthe Gosteli verstorben

Liebe Mitglieder

 

Die Berner Gosteli-Stiftung in Worblaufen trauert um ihre Stifterin Marthe Gosteli (22.12.1917-07.04.2017).

 

Bis zuletzt hat sich Marthe Gosteli für die Anliegen der Frauen und das Archiv zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung eingesetzt, in welchem u.a. auch die Unterlagen des SVA aufbewahrt werden.

 

Erst kürzlich hat die Gosteli-Stiftung den Kulturpreis der Burgergemeinde Bern erhalten, womit die „beeindruckende Dokumentation“ der Geschichte der Schweizer Frauenbewegung geehrt wurde. Es ist das Ziel der Stiftung, das Lebenswerk der Stifterin trotz knapper werdender Geldmittel in ihrem Sinne weiterzuführen, weshalb Gespräche mit dem Bundesarchiv und dem Kanton aufgenommen wurden.

 

Die Trauerfeier für Marthe Gosteli wird am Freitag, den 21. April, um 14.30 Uhr in der Kirche Bolligen stattfinden.

 

Sie war eine bewundernswert engagierte Frau, und ich schätze mich überaus glücklich, dass ich sie habe kennenlernen dürfen. 

 

Mit besten Grüssen,

 

Doris Boscardin

Präsidentin SVA

 

Weitere Informationen entnehmen Sie der Medienmitteilung der Gosteli-Stiftung.

Volksinitiative „Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie“

Als Mitglied von alliance f hat sich der SVA verpflichtet, sich an der Unterschriftensammlung für einen Vaterschaftsurlaub mit mindestens 100 Unterschriften zu beteiligen. Heute bekommt ein frisch gebackener Vater in der Schweiz gleich viel bezahlte freie Zeit wie bei einem Wohnungswechsel, nämlich einen Tag. Das ist unhaltbar. Deshalb fordert die Volksinitiative „Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie“ 20 Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub – flexibel und tageweise innert einem Jahr nach der Geburt zu beziehen.

Sammeldeadline ist der 24. November 2017. Unterschriftenbögen können auf der Homepage von alliance f heruntergeladen werden.

Facebook - Wir sind nun auch dabei!

Das Thema Social Media geht auch am Schweizerischen Verband der Akademikerinnen nicht spurlos vorüber. Es ist mittlerweile Pflicht, auch auf diesen Kanälen im Internet vertreten zu sein. Die eigene Webseite reicht nicht mehr!

Seit Ende Mai 2016 sind wir nun auch auf Facebook. „Liken“ Sie uns auf Facebook und teilen oder kommentieren unsere Beiträge.

Auch Ihre Beiträge sind willkommen und sogar erwünscht!
Bitte teilen Sie unserer Sekretärin mit, was sich in Ihrer Sektion alles tut. Welche öffentlichen Anlässe wird es geben bzw. gab es? Haben Sie spezielle Mitteilungen, die die Welt (unsere Facebookseite ist öffentlich!) lesen sollte? Ganz besonders sind Fotos von diesen Events erwünscht. Dazu gibt es eine Dropbox, in die Sie Ihre Fotos und Berichte hochladen können. Falls Sie noch keine Einladung dazu erhalten haben, melden Sie sich doch bitte per Mail bei unserer Sekretärin.

Und hier eine kurze Anleitung zur Ameldung bei Facebook (PDF, 740 KB)

Sondermarke und Tagung für Dr. med. Marie Heim-Vögtlin (1845 – 1916) – Die erste Schweizer Ärztin

Dr. med. Marie Heim-Vögtlin war die erste Schweizer Ärztin - Berufsfrau, Mutter und Vorkämpferin für Frauenrechte und sozialen Ausgleich. Ihr zu Ehren erscheint Anfangs März auf Initiative der "mws medical women switzerland - ärztinnen schweiz" eine Sondermarke à CHF 1.00.

1845 wurde in Bözen ein wissbegieriges Mädchen geboren, das gegen viele Widerstände die herrschenden Konventionen sprengen sollte: Marie Vögtlin.

Als erste Schweizerin studierte sie in Zürich Medizin und bildete sich als erste Frau Europas zur Fachärztin für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten weiter. 1874 erhielt sie den Doktortitel der Universität Zürich und eröffnete im gleichen Jahr als erste Ärztin in Zürich eine eigene Praxis.
Marie Heim-Vögtlin zeichnete sich durch aussergewöhnliche Schaffenskraft aus. Sie setzte sich als Mutter und Berufsfrau unermüdlich für die Verbesserung der Situation der Bevölkerung und für das Frauenstimmrecht ein. Sie war Mitbegründerin der Schweizerischen Pflegerinnenschule mit Frauenspital in Zürich, dem ersten Spital in der Schweiz, das von Frauen geleitet wurde. Schliesslich gab sie auch Impulse für die Vernetzung der Ärztinnen untereinander, was nach ihrem Tod nachwirkte und insbesondere zur Gründung des heute noch aktiven Verbandes der Schweizer Ärztinnen «mws – medical women switzerland» führte.

Am 12. März 2016 fand die Jahrestagung der mws, zum Thema „100 Jahre Ärztinnen in der Schweiz – Von Marie Heim-Vögtlin bis heute“ statt.



SVA extra gross Bern Mittel Genève gross Fribourg klein Graubünden gross Solothurn mittel